Quelle: Pressemitteilung des Forschungsinstituts für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB)
Wälder im Wandel & Klimafolgen
Derzeit erlebt der Landkreis Elbe-Elster vielerorts Waldschäden in einem bisher noch unbekannten Ausmaß. Betroffen sind vor allem schlagweise Kiefern-Bestände – sie machen rund drei Viertel der Bestockung aus. Nach den beiden “Jahrhundertsommern” 2018 und 2019 haben Borkenkäfer und andere Schadinsekten ein leichtes Spiel. Die Waldschutzsituation ist außerordentlich angespannt: Aktuell weisen in Elbe-Elster rund 15. 000 Hektar einen akuten Schädlingsbefall auf, etwa 3.300 Waldbesitzer sind betroffen, ganze Bestände sterben ab. Noch sind die wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen kaum abschätzbar. Die auffällige Häufung von extremen Witterungsereignissen schwächt die Waldvitalität auf Dauer. So sind die allgegenwärtigen Schäden nur symptomatisch für eine grundlegende Veränderung der Klimabedingungen und eine unzureichende Anpassung unserer Wälder daran.
Unser Anliegen
Das Projekt richtet sich an alle von Klimafolgen stark betroffenen kleine und mittleren privaten Waldbesitzer im südlichen Brandenburg. Diese sind nicht zu 100 Prozent vom Holzerlös abhängig – und so unterscheidet sich ihre Interessenlage von derer großer Forstbetriebe. Oft ist die emotionale Bindung an den eigenen Wald sehr hoch. So besteht grundsätzliche Bereitschaft in die Zukunft zu investieren, nicht selten fehlt aber das notwendige Basiswissen. Daher wird jetzt eine regionale Aktions-Plattform geschaffen, mit den Handlungsfeldern Waldschutz & Ökologische Walderneuerung nach Schadereignissen.
Projektziele
- Aktivierung der noch skeptischen Waldeigentümer für eine Walderneuerung, in Elbe-Elster: geschätzt rund 4.800 Waldbesitzer, in Summe 53.000 Hektar Privat- und Kommunalwald, aber nur 881 Waldbesitzer sind in 15 Forstbetriebsgemeinschaften organisiert
- Motivation für notwendige, aber oft kostspielige Maßnahmen des Waldschutzes, eines proaktiven Waldumbaus sowie der Jungbestandspflege
- Anleitung als „Hilfe zur Selbsthilfe“, insbesondere zu Maßnahmen, die sich ohne großen finanziellen Aufwand realisieren lassen – mit der Natur wirtschaften
- “Wir ziehen an einem Strang” – Ergänzung zur Beratungsoffensive des Landesbetriebes Forst Brandenburg und den Angeboten privater Dienstleister
Waldbefragung Elbe-Elster – Einsendeschluss: 30.09.2020
Teilen Sie Ihre Erfahrungen, Erkenntnisse & Meinungen mit Anderen und uns, insbesonde-re: “Wie wirtschaften Sie im eigenen Wald – gehen Sie mit gutem Beispiel voran?” – Wie schätzen Sie bestehende Förder- und Beratungsangebote ein?” – “Decken sich die Förderziele mit den eigenen Interessen?” Und 10 Minuten reichen: Durch Ihren Beitrag können sich wesentli-che Dinge bei der Forstförderung in Brandenburg verändern, indem et-wa bestehende Programme weiterentwickelt oder den regionalen Be-sonderheiten und Erwartungen der Waldbesitzer angepasst werden. Unter dem folgenden Link können Sie an der Befragung teilnehmen, oder scannen Sie ganz einfach den QR-Code ein. https://www.umfrageonline.com/s/KlimastabileWaelderEE
Wie geht es weiter?
Der Fahrplan: Diese Aktion des FIB Finsterwalde ist ein erster wichtiger Schritt zur Mobilisie-rung der Waldbesitzer für einen vorausschauenden Waldbau. Bis Ende des Jahres 2020 wer-den die ausgewerteten Ergebnisse des Fragebogens On-line unter https://fib-ev.de verfügbar sein. In drei regionalen “Waldkonferenzen Elbe-Elster – Klimafolgen und Anpassung” wollen wir informieren und miteinander diskutieren. Dazu erfolgt eine rechtzeitige Pressemitteilung mit Einladung. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme – bis dahin eine gute Zeit.
Link zur Umfrage: https://www.umfrageonline.com/s/KlimastabileWaelderEE
Impressum & Kontakt
Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB)
Brauhausweg 2
03238 Finsterwalde
Dr. Dirk Knoche, Dr. Raul Köhler & Christoph Ertle
d.knoche@fib-ev.de, r.koehler@fib-ev.de, c.ertle@fib-ev.de
Tel.: 03531 790711
Internet: www.fib-ev.de
Das Vorhaben wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) und des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung durch die Vereine Wald- und Heideland e.V. und Wirtschaftsraum Schraden e.V.