Unsere Feuerwehr mit ihren 3 Standorten blickte anlässlich der Jahreshauptversammlung am 23.02.2018 auf ein einsatzintensives Jahr 2017 zurück.
Bevor der Stadtwehrführer, Uwe Petersen, mit seinem Bericht das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren ließ, begrüßte er die zahlreich erschienen Gäste, die der Einladung Folge leisteten. Natürlich ließ es sich die Bürgermeisterin, Frau Anja Heinrich, nicht nehmen, an der JHV ihrer Feuerwehr teilzunehmen. Gleiches gilt für den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Herrn Patrick Weser. Der Landkreis wurde durch den Kreisbrandmeister Steffen Ludewig und dessen Stellvertreter Mario Harnisch vertreten. Auch aus den umliegenden Wehren waren Führungskräfte anwesend. So nahm der Amtsbrandmeister aus Plessa, Kamerad Ulf Urban, ebenso teil, wie der stellvertretende Gemeindebrandmeister aus Röderland, Kamerad Christian Atlas. Die Feuerwehr Bad Liebenwerda wurde durch den Ortswehrführer Markus Weber und den stellvertretenden Ortswehrführer Martin Neumann vertreten.
Der Stadtwehrführer ging in seinem Bericht auf die Einsätze und die Besonderheiten des vergangenen Jahres ein. So musste er, rückblickend auf seine eigene nunmehr 45 Jahre dauernde Laufbahn als aktives Mitglied unserer Feuerwehr konstatieren, dass er sich nicht erinnern könne, in einem Jahr 300 Einsätze erlebt zu haben. Dabei war fast die gesamte Palette des möglichen Einsatzgeschehens im Jahr 2017 vertreten. Großbrände an gewerblichen Anlagen, Gebäudebrände, Flächenbrände, Verkehrsunfälle, teilweise mit eingeklemmten Personen, Rettung von Menschen aus Zwangslagen und Türnotöffnungen, aber auch Brandmeldeanlagen und natürlich die bei den Einsatzkräften „beliebten“ Ölspuren kennzeichneten das normale Einsatzgeschehen. Dazu kamen überörtliche Einsätze in anderen Kommunen der Umgebung, aber auch die Kameradinnen und Kameraden der umliegenden Orte unterstützten unsere Feuerwehr bei größeren Einsätzen. Hier hat sich ein ausgezeichnetes System der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung in den letzten Jahren entwickelt, welches von Akzeptanz und Kameradschaft geprägt ist.
Die Haupteinsatzlast lag im letzten Jahr jedoch auf 3 Ereignissen mit den Namen Paul, Xavier und Herwart. Namen, die eigentlich nichts Negatives bedeuten, kennzeichneten die 3 Sturmtiefs, die unsere Stadt im Jahr 2017 heimsuchten. Vor allem Paul sorgte für die Hauptlast mit 84 Einsätzen in 3 Tagen. Die beiden anderen Sturmtiefs lagen mit 59 Einsätzen aber auch nicht weit davon entfernt. Dieses gesamte Einsatzspektrum wurde von 95 aktiven Einsatzkräften bewältigt, die sich mit 55 auf die Stadtmitte, 30 auf Elsterwerda-Biehla und 10 auf Kraupa verteilen. Um sich immer auf dem aktuellen Ausbildungsstand zu halten, finden jeden Dienstag in den einzelnen Feuerwehren Ausbildungen und Dienste statt. Von den 95 Einsatzkräften sind 41 aktive Atemschutzgeräteträger. Neben den Ausbildungen auf Standortebene und den Kreisausbildungen konnten auch 11 Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Eisenhüttenstadt absolviert werden.
Einen wichtigen Anteil an der Ausbildung nahm die Vorbereitung der Übernahme des Gerätewagens Gefahrgut in diesem Jahr ein. Um über das dafür notwendige speziell ausgebildete Einsatzkräftepotential auch verfügen zu können, haben insgesamt 17 Kameradinnen und Kameraden die Ausbildung begonnen und zum großen Teil auch erfolgreich abgeschlossen.
Mit Blick auf die Einsatztechnik konnte der Stadtwehrführer einen sehr guten Stand vermelden, machte aber eindrücklich darauf aufmerksam, dass die beiden ältesten Fahrzeuge mittlerweile die 25 Jahresgrenze erreicht haben und trotz ausgezeichnetem Pflegezustandes, der optisch nicht auf das Alter schließen lässt, eine Neubeschaffung zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft in den nächsten Jahren unumgänglich ist. Er wies auch darauf hin, dass am heutigen Tag der in Eigeninitiative der Feuerwehr umgebaute ELW 1 in Dienst gestellt wurde und dass dieser Umbau der Stadt ausschließlich Materialkosten in geringem Umfang kostete und durch Sponsorenleistungen sowie der fast vollständigen Eigenmontage hier erhebliche Mittel eingespart wurden. Abschließend verwies er auf die vom Land Brandenburg vorgesehenen Änderungen im Brandschutzgesetz hin und forderte noch einmal nachdrücklich, dass der Dienst in der Feuerwehr eine bessere Würdigung erfahren muss, wenn dieser auch in Zukunft durch ehrenamtliche Kräfte erfolgen soll. Er bedankte sich bei seinen Kameradinnen und Kameraden für die gezeigten Leistungen, bei der Alters- und Ehrenabteilung für die Unterstützung, vor allem im technischen Bereich und beim Verein für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.
Im Anschluss an den Bericht des Stadtwehrführers schaute der Jugendwart der Feuerwehr auf das Jahr 2017 zurück. Kamerad Marco Lehmann, der als Stadtjugendwart für alle Ortsfeuerwehren berichtete, blickt mit Stolz auf „seine“ 47 Kinder und Jugendlichen aus dem Nachwuchs der Feuerwehr. Dies sind 4 mehr, als im letzten Jahr, obwohl da bereits 3 Jugendliche in Elsterwerda-Biehla in die Einsatzabteilung wechselten. In diesem Jahr werden 4 Jugendliche aus den Reihen der JFW in die Einsatzabteilung Stadtmitte übernommen und beginnen dort ihren aktiven Dienst. Neben den regelmäßigen, kindgerechten Ausbildungen an den 3 Standorten prägt natürlich auch Spiel und Spaß in erheblichem Umfang das Leben in der Jugendfeuerwehr. So waren der Besuch im Hochseilgarten in Dresden, das Zeltlager am Rückersdorfer See oder das Spiel ohne Grenzen in Gorden die Highlights des letzten Jahres. Er bedankte sich herzlich bei den Jugendwarten in den Feuerwehren, bei deren Unterstützern, den Vereinen, Sponsoren und allen, die die wichtige Jugendarbeit unterstützen und damit einen wesentlichen Faktor der Jugendarbeit bilden.
Anschließend an die Berichte überbrachte der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Herr Patrick Weser, die Grüße der Stadtverordnetenversammlung, der das beispielhafte, ehrenamtliche Engagement und die Kameradschaft der Einsatzkräfte in den Mittelpunkt stellte.
Die Bürgermeisterin, Frau Anja Heinrich, dankte allen Einsatzkräften für ihre herausragenden Leistungen für unsere Bürgerschaft im letzten Jahr. Nicht nur die vielen Einsätze, sondern auch die vielen Stunden der Ausbildung, der Pflege und Unterhaltung der Technik und der Wasserentnahmestellen sind Aufgaben, die ausschließlich ehrenamtlich vorgenommen werden. Dabei ist eine Wertschätzung dieser Arbeit in der Gesellschaft leider nicht immer feststellbar. Sie sagte die weitere, vorbehaltlose Unterstützung unserer Feuerwehr zu und versprach den Mitgliedern immer „eine offene Tür“ für sie zu haben.
Der Kreisbrandmeister wies in seinen Ausführungen auf die bevorstehende Übernahme des GW-G durch die Feuerwehr Elsterwerda und den damit verbundenen zusätzlichen Aufwand hin. Er gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass die Feuerwehr Elsterwerda auch dieser zusätzlichen Aufgabe gewachsen sein wird und in der Gefahrstoffeinheit ein wichtiger und verlässlicher Partner ist.
Christian Atlas, der Vertreter der Feuerwehr Röderland, dankte für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im letzten Jahr und wies auf die bevorstehende gemeinsame Ausbildung hin.
Im Anschluss an die Wortmeldungen ehrte die Bürgermeisterin die Führungskräfte und die Jugendwarte unserer Feuerwehr mit einem kleinen Geschenk und betonte, dass sie sich in ihrer neuen Funktion als Bürgermeisterin sehr auf die gemeinsame Arbeit freut. Im Anschluss erfolgten die Beförderungen und die Ehrung für langjährige Treue Dienste in der Feuerwehr.
Beförderungen
Folgende Kameradinnen und Kameraden wurden befördert:
Feuerwehrmannanwärter: | Justin Jauch, Raphael Otto, Max Rudolph, Elias Burghardt, Sven Schumann, Chris Dierig, Max Möller, Stefan Kretzschmar |
Feuerwehrfrau: | Julia Schulz |
Feuerwehrmann: | Adrian Horstmann, Elias Heyne, Tobias Freigang |
Oberfeuerwehrfrau: | Stefanie Reichelt |
Oberfeuerwehrmann: | Patrick Quandt |
Hauptfeuerwehrmann: | Mirko Wehrmann |
Löschmeister: | Daniel Füssel, Silvio Reuß |
Oberlöschmeister: | Henryk Petersen, Peter Bange, Jens Hutschenreuter, Philipp Schoder |
Hauptlöschmeister: | Daniel Greiner |
Erster Hauptlöschmeister: | Sven Eckerkunst |
Ehrungen
Für Treue Dienste in der Feuerwehr wurden folgende Kameraden geehrt:
10 Jahre
Andreas Otto
Immanuel Otto
40 Jahre
Hans-Joachim Hemprich
50 Jahre
Wolfgang Rietschel
60 Jahre
Rudolf Kober
Für besondere Leistungen wurden von der Stadtverwaltung folgende Kameraden mit einem Gutschein geehrt:
Für den Umbau des ELW in Eigenleistung: Mirko Engelmann; Martin Dannemann; Stefan Kretzschmar; Marvin Nitzsche; Tilo Suffrian; Daniel Neubert
Für Fahrzeugreparaturen und Wartungen an der Technik: David Würdig; Marcel Würdig; Roland Heiner; Siegmar Pötzsch; Herbert Koj; Dietmar Schönitz
Impressionen
Ansgar Große
Stellv. Bürgermeister