Friedrich August II. und Kaisertochter Maria Josepha von Österreich – Schlossbesitzer in Elsterwerda
Ein Bericht von Dr. Gustav Bekker
Nach ihrer Jahrhunderthochzeit vor 300 Jahren in Wien mit Friedrich August II. bekam die österreichische Kaisertochter Maria Josepha Regina das Elsterwerdaer Elsterschloss geschenkt.
Wenn wir das Elsterwerdaer Elsterschloss von der Parkseite betrachten, so erkennen wir mit etwas Anstrengung über dem Treppenaufgang die Buchstaben M, J, und R. Doch wer verbirgt sich hinter diesen goldglänzenden Initialen? Sie stehen für Maria Josepha Regina. Wer war diese Frau? Ja, was veranlasst uns in diesen Tagen, an sie zu erinnern?
Sie war eine österreichische Kaisertochter. August der Starke hatte sie als Gemahlin für seinen Sohn Friedrich August II. auserwählt. In diesen Tagen vor 300 Jahren, am 19. August 1719, erfolgte die Vermählung des jungen Paares in Wien. Anschließend wurde die Hochzeit vier Wochen lang in Dresden gefeiert.
Als dann 1733 nach dem Tode Augusts des Starken ihr Gemahl Kurfürst Friedrich August II. zum König von Polen ernannt wurde, erhielt bei der Krönungsfeier am 17. Januar 1764 in der Wawel-Kathedrale zu Krakau auch sie die polnische Königskrone auf das Haupt gesetzt. In ihrem Jagdschloss zu Elsterwerda, das ihr der Schwiegervater August der Starke geschenkt hatte, prangte nun auch die Initiale R für Regina die Königin. Maria Josepha war jetzt Kurfürstin von Sachsen, polnische Königin und eine äußerst geistvolle Frau. Wer sich mit dem Leben und Wirken dieser Frau beschäftigt, wird feststellen, dass sie eine außergewöhnliche Herrscherin ihrer Zeit war. Sie liebte also nicht nur das Jagen, auch Musik und Literatur. Ihren Wünschen entsprechend herrschte in Dresden eine rege Bautätigkeit. 1751 wurde die katholische Hofkirche eingeweiht, ein Bauwerk christlicher Kunst mit katholischer Prägung.