Am 28.02.2018 übergab der Landrat unseres Landkreises, Herr Christian Heinrich-Jaschinski, am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Elsterwerda 3 Fahrzeuge, die richtungsweisend für den Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises sind.
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Bürgermeisterin der Stadt Elsterwerda, Frau Anja Heinrich, die die anwesenden Vertreter der Feuerwehren, des DRK, des THW und anderer Hilfsdienste des Brand- und Katastrophenschutzes sowie Vertreter des Landkreises, an der Spitze den Landrat, sowie Vertreter des Kreistages und der Stadtverordnetenversammlung der herzlich willkommen hieß, übernahm der Landrat das Wort. Er dankte allen ehrenamtlich und hauptamtlich mit dem Schutz und der Hilfeleistung für unsere Bürgerschaft Engagierten für die Wahrnehmung dieser wichtigen Tätigkeit und betonte, dass ohne ehrenamtliches Engagement diese Aufgabe der Daseinsvorsorge nicht erfüllt werden kann. Dass der Landkreis und die Städte, Gemeinden und Ämter bemüht sind, die dazu notwendigen technischen Voraussetzungen zu schaffen, lässt sich am Beispiel des Landkreises mit der heute zu übergebenden Technik deutlich erkennen. Die Fahrzeuge wurden durch das Land Brandenburg mit 70% gefördert, die weiteren notwendigen Eigenmittel stellte der Landkreis zur Verfügung.
In unserer Feuerwehr wird der neu beschaffte Gerätewagen Gefahrgut, eine wichtige Komponente der Gefahrstoffeinheit des Landkreises, stationiert. Sein Einsatzspektrum umfasst in erster Linie Unfälle und Havarien mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Dieses Fahrzeug hat die dafür notwendige Ausrüstung verlastet. Dazu gehören Spezialpumpen für leichtentzündliche oder giftige bzw. ätzende Flüssigkeiten, Abdichtmaterialien für undichte Behälter zum Gefahrguttransport, Auffangbehälter in unterschiedlichsten Größen und natürlich die persönliche Schutzausrüstung für die eingesetzten Einsatzkräfte. So werden unsere aktiven Kameradinnen und Kameraden durch Chemikalienschutzanzüge oder Spritzschutzanzüge geschützt, umluftunabhängige Atemschutzgeräte, sogenannte Pressluftatmer, gehören ebenfalls zur Ausrüstung wie entsprechende explosionsgeschützte Funkgeräte und Handleuchten. Das Fahrzeug ist auf einem 15 Tonnen MAN-Fahrgestell von der Firma Ziegler aufgebaut wurden. Die Beladung wurde von GIMAEX geliefert. Der Gesamtpreis beträgt 425 T€. Für die Stationierung errichtete der Landkreis einen Anbau am Feuerwehrgerätehaus im Gesamtwert von ca. 400 000 EUR.
Als weiteres Fahrzeug wurde ein neu beschaffter Einsatzleitwagen 2 übergeben. Dieses Fahrzeug, welches, wie der Name schon sagt, als Führungsunterstützungsmittel seinen Einsatz findet, wird bei der Kreisverwaltung in Herzberg stationiert und wird seinen Einsatz bei Großschadenslagen bzw. Katastrophen finden. Der Fahrzeugaufbau ist in einen Besprechungsraum und einen Fernmelderaum geteilt. Der Besprechungsraum ist mit modernster Präsentations- und Informationstechnik ausgestattet. Im Fernmelderaum befinden sich drei Fernmeldearbeitsplätze zur Bedienung der gesamten Kommunikationstechnik. Diese ist in zwei 2 m hohe Schränke verbaut.
Das Fahrzeug hat die Möglichkeit, über sechs Funkgeräte, vier Mobilfunksprachverbindungen, zwei Mobilfunkdatenverbindungen und eine Satellitenverbindung Kommunikationsverbindungen herzustellen. Darüber hinaus kann das Fahrzeug über praktisch jeden Internet- oder Telefonanschluss weitere Verbindungen herstellen. Durch einen leistungsfähigen Stromerzeuger ist das Fahrzeug – bei entsprechender Treibstoffversorgung – in der Lage, praktisch unbegrenzt autark, unabhängig jeglicher Infrastruktur, eine Führungsstelle zu betreiben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 425.000 EUR. Besetzt wird das Fahrzeug im Einsatzfall durch die SEG-Fü, also die Schnelleinsatzgruppe-Führungsunterstützung, die sich im Regelfall aus Mitarbeitern der Kreisverwaltung zusammensetzt.
Das 3., an diesem Tag übergebene Fahrzeug, dient ebenfalls der SEG-Fü. Es handelt sich um einen Mannschaftstransportwagen, mit dem benötigtes Personal an die Einsatzstelle bzw. zur Einsatzleitung zugeführt werden kann bzw. mit dem bei länger andauernden Schadenslagen ein Personalwechsel organisiert werden kann. Er führt auch weiteres Material für den ELW 2 bzw. für den Aufbau einer ortsfesten Führungsstelle mit. Die Kosten für den von der Firma Binz umgebauten VW Crafter betragen ca. 60 T€.
Mit dieser Indienststellung ist die Gefahrstoffeinheit des Landkreises Elbe-Elster auf dem neuesten technischen Ausrüstungsstand. Es bleibt zu hoffen, dass die neubeschaffte Technik nicht zu oft zu Einsätzen ausrücken muss, aber der Landkreis ist auch für solche Schadenslagen nunmehr mit modernster Technik vorbereitet.
Ansgar Große
Stellv. Bürgermeister